Auch Kakteen müßen von Zeit zu Zeit mal umgetopft werden. Bei besonders stacheligen Exemplaren geht man da doch mit einer gewissen Ehrfurcht heran. Aber ohne frisches Substrat oder ohne den passenden Topf fühlt sich auch ein Kaktus nicht sehr wohl. Und wir wollen ja, das sich unsere Schützlinge besonders wohl fühlen und uns mit vielen Blüten für die gute Pflege belohnen!
Wann sollte ein Kaktus umgetopft werden?
- etwa alle 1-3 Jahre – abhängig vom Alter und Wachstum
- wenn der Topf zu klein wird
- wenn das Substrat verbraucht ist
- neue Kakteen
- bei Befall von Schädlingen im Substrat
Die beste Zeit zum umtopfen ist im Frühjahr zwischen März und Mai. Das Substrat sollte vor dem Umtopfen möglichst durchgehend durchgetrocknet sein. So läßt sich der Kaktus leichter aus dem Topf lösen. Am besten vor oder nach der Blüte.
Wird vor der Blüte umgetopft, sollte man mit dem Gießen warten, bis die Blütenknospen bei einigen Kakteen-Arten sich richtig entwickelt haben, da diese durch zu frühes Gießen sitzen bleiben können.
Nach dem Umtopfen sollte man generell 1-2 Wochen mit dem ersten Gießen warten, da sich erst neue Wurzeln bilden müßen, welche das Wasser aufnehmen können. Würde man sofort nach dem umtopfen gießen, bestünde die Gefahr von Fäulnis im Wurzelbereich.
Frisch erworbene Kakteen sollten sofort umgetopft werden. Meist werden diese im Handel in viel zu engen Töpfen verkauft. Zum anderen ist meist auch unbekannt wie alt das Substrat ist. Und bevor man den neuen Kaktus zu den anderen stellt, kann man so auch gleich feststellen ob im Substrat Schädlinge wie Wurzelläuse versteckt sind. So kann man gleich vermeiden das solch unliebsame Besucher sich in der eigenen Sammlung verbreiten.
Wie topft man Kakteen um?
Wenn das Substrat im zeitigen Frühjahr durchgehend trocken ist, läßt sich ein Kaktus meist sehr leicht aus seinem bisherigen Topf lösen.
Ab einer gewissen Größe und bei einem kräftigen Dornenkleid wird das Umtopfen schon zur Herausforderung. Nicht einfach. Etwas Geschick ist hier hilfreich. Aber auch Übung macht hier den Meister. Zum Glück gibt es einige Hilfmittel um sich die Stacheln fern zu halten.
Den Pflanzenkörper mit Zeitung, Schaumstoff, Küchentücher oder Stoffen umwickeln. Im Fachhandel gibt es auch spezielle Kakteenzangen die aber meist nur bis zu einer bestimmten Kakteengröße brauchbar sind.
Besondere Vorsicht ist bei Opuntien wegen ihrer Glochidien (= Dornen mit Widerhaken) geboten. Diese lassen sich nur schwer und schmerzhaft wieder aus der Haut entfernen. Aber zum Glück gibt es ja noch viele hunderte anderer Kakteen ohne Glochidien.
Hat man den Kaktus aus dem alten Topf wird das restliche alte Substrat im Wurzelballen gelöst. Ich verwende dafür ein hölzernes Eßstäbchen. Damit löse ich stochernd die Erde um den Kaktus.
Nun füllt man in den neuen Topf erst mal eine Drainageschicht, damit keine Staunäße entstehen kann. Dafür verwendet man grobkörniges neutrales Material wie groben Quarzkies, zerbrochene Tonscherben oder ähnliches.
Danach kommt eine kleine Schicht Substrat in den Topf. Und nun wird der Kaktus darin plaziert. Der Topf wird mit dem vorbereiteten Substrat um den Kaktus aufgefüllt.
Anschließend wird der Kakteentopf einige Male auf den Boden oder Tisch fest aufgestoßen, damit sich das Substrat besser unter die Wurzeln verteilt und Hohlräume geschloßen werden.
Damit sich keine Algen oder Moos bilden kann man noch eine oberste Schicht mineralisches Substrat wie Quarzkies oder Lavalit aufbringen. Danach stellt man den umgetopften Kaktus für die nächsten 1-2 Wochen trocken und nicht zu sonnig.
Nach dieser Ruhephase bekommt er die erste Wässerung und kann langsam wieder an seinen sonnigen Platz gestellt werden. Was tun mit dem alten Blumentopf? Als Schwabe sage ich natürlich wieder verwenden. Mit Wasser reinigen. Alte Tontöpfe kann man auch noch als zerstossenes Granulat oder für die Drainageschicht wieder verwenden.
Wer ganz sicher gehen will und den Topf richtig desinfizieren möchte, nimmt dafür noch ein abschließendes Bad in Chinosollösung. Chinosol gibt es im sehr guten Pflanzenfachhandel oder in der Apotheke in Tablettenform zum ansetzen einer Desinfektionslösung.
Damit das ganze etwas anschaulicher wird, habe ich ein kleines Video über das Umtopfen eines Kaktus gemacht:
Was habe ich beim Umtopfen verwendet?
Alte Zeitung für die alte Erde. Eine Wurzelkralle und die Substratschaufel gibt es im Pflanzenfachhandel. Meine habe ich im Bonsai-Fachhandel gekauft. Damit kann man das Substrat besser lockern und den Wurzelballen wie mit einem Schuhlöffel auch einmal aus dem Topf hebeln.
Ein hölzernes Essstäbchen um das Substrat in die Zwischenräume zwischen den Wurzeln stochern zu können. Dies gibt einen besseren Halt für den Kaktus. Einen neuen Topf, vorgemischtes, überwiegend mineralisches Substrat und einen Bauhandschuh, damit die Stacheln nicht zu sehr pieksen.