Der höchste Kaktus, der jemals gemessen wurde, war ein Pachycereus pringlei, auch bekannt als „Elefantenfußkaktus“. Er erreichte eine beeindruckende Höhe von 19,2 Metern! Dieser Kaktus ist heimisch in Mexiko und gehört zur Familie der Säulenkakteen, die für ihre Größe bekannt sind.

Zum Vergleich ist der bekannte Saguaro-Kaktus (Carnegiea gigantea), der in der Sonora-Wüste wächst, etwas kleiner. Er kann jedoch ebenfalls beeindruckende Höhen von bis zu 15 Metern erreichen, wobei die meisten Exemplare zwischen 10 und 12 Meter groß werden.
Diese riesigen Kakteen wachsen über viele Jahrzehnte, oft über 100 Jahre, und speichern große Mengen Wasser in ihrem Gewebe, was ihnen hilft, in der trockenen Wüstenumgebung zu überleben.
Solch hohe Säulenkakteen leben meist in Sympiose mit anderen Tieren. Zum einen dienen die Kakteen als Schutz vor Raubtieren. Zum anderen liefern Ihre Früchte Nahrung für manche Tiere.
Grundwissen über den höchsten Kaktus der Welt
Pachycereus pringlei, auch bekannt als „Cardón“ oder „Elefantenfußkaktus,“ ist einer der größten Kakteen der Welt und ein beeindruckender Bewohner der Wüstenregionen Mexikos. Hier sind einige interessante Fakten und Details über diesen außergewöhnlichen Kaktus:
1. Verbreitung und Lebensraum
- Der Pachycereus pringlei wächst in den trockenen Regionen Nordwestmexikos, insbesondere in Baja California und Sonora.
- Er gedeiht in halbtrockenen und ariden Wüstengebieten, wo der Boden oft steinig und nährstoffarm ist. Dennoch ist er gut an diese extremen Bedingungen angepasst.
- Man findet ihn oft zusammen mit anderen Wüstenpflanzen wie den berühmten Saguaro-Kakteen, obwohl Cardóns tendenziell größer werden.
2. Größe und Wachstum
- Der Cardón kann bis zu 19–20 Meter hoch werden, was ihn zum größten bekannten Kaktus macht.
- Sein Stammdurchmesser kann mehr als 1 Meter betragen.
- Er wächst langsam, aber kontinuierlich, wobei einige Exemplare mehrere Hundert Jahre alt werden können.
- Die Pflanze bildet oft mehrere dicke Arme, die vom Hauptstamm ausgehen, ähnlich wie ein Saguaro, aber in einer robusteren und massiveren Form.
3. Anpassungen an die Wüste
- Wasserspeicherung: Der Cardón speichert riesige Mengen Wasser in seinem fleischigen Gewebe, um Dürreperioden zu überstehen.
- Rippenstruktur: Wie viele Säulenkakteen hat der Pachycereus pringlei ausgeprägte Rippen. Diese ermöglichen es ihm, sich auszudehnen, wenn er Wasser aufnimmt, und sich zusammenzuziehen, wenn Wasser verloren geht.
- Dornen: Seine Dornen schützen ihn vor Tieren, die sein Wasserreiches Gewebe fressen könnten, und bieten auch einen gewissen Schatten, um die Verdunstung zu reduzieren.
- Wurzelsystem: Er hat ein weit verzweigtes, aber flaches Wurzelsystem, das bei seltenen Regenfällen schnell Wasser aufnehmen kann.
4. Blüten und Früchte
- Blüten: Der Cardón blüht im Frühjahr. Die Blüten sind weißlich bis cremefarben und öffnen sich nachts, um nachtaktive Bestäuber wie Fledermäuse und Motten anzulocken.
- Früchte: Nach der Bestäubung entwickelt der Kaktus essbare, runde Früchte, die eine rötliche bis violette Farbe haben. Diese Früchte sind bei Menschen und Tieren gleichermaßen beliebt und eine wichtige Nahrungsquelle in der Wüste.
5. Ökologische Bedeutung
- Lebensraum für Tiere: Vögel wie Spechte und Eulen nisten in den Stämmen des Cardón, während seine Früchte Nahrung für Tiere wie Kojoten, Füchse und verschiedene Insekten bieten.
- Bestäuber: Die Blüten des Cardón ziehen Fledermäuse, Bienen und andere Insekten an, die die Bestäubung übernehmen.
- Kohlenstoffspeicherung: Der Pachycereus pringlei trägt durch sein massives Gewebe zur Speicherung von Kohlenstoff bei und ist damit auch ökologisch wertvoll.
6. Nutzung durch den Menschen
- Die Früchte und Samen des Cardón wurden von den indigenen Völkern Mexikos seit Jahrhunderten als Nahrungsquelle genutzt.
- Teile der Pflanze wurden traditionell für die Herstellung von Werkzeugen oder Baustoffen verwendet.
- Heute wird der Cardón auch als Zierpflanze kultiviert, obwohl er aufgrund seiner Größe nur selten für private Gärten geeignet ist.
7. Vergleich mit dem Saguaro
- Obwohl der Cardón und der Saguaro-Kaktus ähnlich aussehen, gibt es deutliche Unterschiede:
- Der Cardón wird oft größer und hat robustere Äste.
- Die Blüten des Cardón sind etwas kleiner.
- Der Saguaro wächst ausschließlich in den USA und der Sonora-Wüste, während der Cardón hauptsächlich in Mexiko vorkommt.
Fazit
Der Pachycereus pringlei ist ein wahrer Riese unter den Kakteen und ein Meisterwerk der Anpassung an extreme Lebensbedingungen. Seine beeindruckende Größe und ökologische Bedeutung machen ihn zu einer ikonischen Pflanze der mexikanischen Wüste. Sein Schutz ist entscheidend, um die Wüstenlandschaft und ihre Bewohner zu bewahren.